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Pirmasens entdecken: Stadtgeschichte zwischen Schattenspiel und Schuhtradition
von psst!-RedaktionOffene Führung am 5. Juli lädt zur Zeitreise ins Alte Rathaus ein
Wie wurde aus einem unscheinbaren Walddorf eine Residenzstadt mit barocker Struktur – und später eine der bedeutendsten Schuhmetropolen Europas? Wer auf diese Frage mehr als nur eine Antwort sucht, sollte sich diesen Samstag, den 5. Juli, vormerken: Dann lädt das Stadtarchiv Pirmasens um 14.30 Uhr zur offenen Führung „Schattenspiele und Stadtgeschichte“ ein.
Der historische Rundgang mit Stadtführer Herbert Pfeffer startet am Alten Rathaus in der Hauptstraße 26 und bietet einen vielschichtigen Einblick in die Entwicklung der Siebenhügelstadt – von der Ur- und Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert.
Von Bärmesenser Schlabbe zu Weltschuhen
Im Mittelpunkt der rund 90-minütigen Führung steht die stadtgeschichtliche Dauerausstellung „Wald, Schloss, Schuh“ im Alten Rathaus. Sie dokumentiert eindrucksvoll, wie sich Pirmasens im 18. Jahrhundert unter Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt zur barocken Garnisonsstadt entwickelte – eine Siedlung mit über 9.000 Einwohnern, darunter viele Soldaten des Landgrafen.
Nach dessen Tod im Jahr 1790 setzte sich die Erfolgsgeschichte der Stadt fort – gegen alle Widerstände. Pirmasens wurde zur Wiege der deutschen Schuhindustrie. Aus einfachen „Bärmesenser Schlabbe“, gefertigt aus alten Uniformen, entstand ein florierender Wirtschaftszweig mit weltweiter Ausstrahlung.
Noch heute sind Spuren dieser Geschichte im Stadtbild erkennbar – etwa im Straßenverlauf oder an historischen Gebäuden, die vom barocken Stadtentwurf zeugen.
Feine Kunst in Schwarzweiß
Ein besonderer Höhepunkt des Rundgangs ist das Scherenschnittkabinett der Pirmasenser Künstlerin Elisabeth Emmler (1921–1998). Ihre Werke, filigran aus Papier geschnitten, erzählen Geschichten aus Märchen, Alltag, Natur und Pirmasenser Stadtleben. Über 300 Arbeiten befinden sich im Besitz des Stadtarchivs – eine Auswahl ist im Alten Rathaus ausgestellt. Die detailreichen Silhouetten stehen der klassischen Malerei in Ausdruck und Komposition in nichts nach.
Informationen zur Teilnahme
Die Teilnahmegebühr beträgt 7 Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre sind kostenfrei dabei. Eine vorherige Anmeldung beim Stadtarchiv unter 06331 842299 wird empfohlen. Die Führung dauert rund 90 Minuten.
Titelfoto: Der Maler Ernst Martin hat in seinem Aquarell die Grenadiere mit Übungsfahne auf dem Oberen Schloßhof festgehalten. Nach dem Tod des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt endete mit dem Abzug des verbliebenen Leibgrenadier-Bataillon 1792 für Pirmasens die Garnisonszeit. Foto: Sammlung Stadtarchiv Pirmasens
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