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Die Gedenktafel in der Pirmasenser Synagogengasse. Foto: Müller

Pirmasens gedenkt Opfern des Nationalsozialismus

von psst!-Redaktion

Am 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 86. Mal. Auch in diesem Jahr lädt die Stadt Pirmasens alle Bürgerinnen und Bürger ein, der jüdischen Mitbürger zu gedenken, die einst wichtige Mitglieder der Stadtgesellschaft waren und durch das nationalsozialistische Regime verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden.

Einblick in die jüdische Geschichte von Pirmasens

Die jüdische Gemeinde in Pirmasens existierte schon seit der Landgrafenzeit und war fest in das Leben der Stadt integriert. Juden und Jüdinnen prägten über viele Generationen hinweg das Stadtbild – sei es in Vereinen, in der Schuhindustrie, als Geschäftsleute, Ärzte oder in der Kultur. Doch mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten begann eine dunkle Zeit: Über 270 Pirmasenser Juden wurden verfolgt, in Konzentrationslager deportiert und ermordet.

Gedenkveranstaltung am 11 Uhr in der Synagogengasse

Morgen, am Samstag, 9. November, wird Oberbürgermeister Markus Zwick zusammen mit Pfarrerin Janina Tamm von der Pauluskirchengemeinde an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht von 1938 erinnern. Ab 11 Uhr wird in der Synagogengasse, wo einst die jüdische Synagoge stand, ein Kranz niedergelegt.

An diesem Ort, der für die jüdische Gemeinde so bedeutsam war, wird auch das Engagement junger Menschen in den Vordergrund gerückt: Schüler des Leistungskurses Geschichte der Integrierten Gesamtschule Thaleischweiler haben sich intensiv mit der Vergangenheit auseinandergesetzt. In Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und unterstützt von Pädagogin Isabelle Lang haben sie Projekte erarbeitet, an einem Workshop teilgenommen, und das Thema im Rahmen einer Exkursion ins ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof vertieft. Ihre „Gedankensplitter“ bieten persönliche Einblicke in das, was sie beim Gedenken bewegt.

Die Pirmasenser Synagogengasse. Dort wird den durch die Nazis ermordeten Juden gedacht. Foto: Müller
Die Pirmasenser Synagogengasse. Dort wird den durch die Nazis ermordeten Juden gedacht. Foto: Müller

Einladung zum Austausch

Nach der Kranzniederlegung und den Reden lädt die Evangelisch-Methodistische Kirche zu einem Gedankenaustausch ein. Hier können sich die Teilnehmer bei einer Tasse Kaffee über das Gedenken austauschen und darüber sprechen, was die Erinnerung an das Vergangene für uns heute bedeutet.

Ein Zeichen für Offenheit und Toleranz

Gerade in Zeiten, in denen antisemitische und fremdenfeindliche Tendenzen in Deutschland wieder zunehmen, ist es wichtiger denn je, gemeinsam ein Zeichen für eine offene und tolerante Gesellschaft zu setzen. Der Gedenktag am 9. November soll die Erinnerung wachhalten und ein Appell an die Gemeinschaft sein: Nie wieder.

Termin auf einen Blick:

  • Wann? Samstag, 9. November 2024, 11 Uhr
  • Wo? Synagogengasse, Pirmasens
  • Was? Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung und Redebeiträgen, anschließend Gedankenaustausch in der Evangelisch-Methodistischen Kirche

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich an diesem Tag der Erinnerung anzuschließen und gemeinsam für ein friedliches Miteinander einzutreten.


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