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Proppenvolle Straßen, hier beim Wagen des TVP. Foto: Müller

Pirmasens kann Faschingsumzug!

von Andreas Petry und Thomas Müller

Tausende Narren feiern in der Innenstadt

„Ihr Leit was Leit – de Schlack unn Pilau!“ Tausende Besucher, perfektes Karnevalswetter und eine Megastimmung bei den Teilnehmern als auch den zahlreichen toll kostümierten Gästen am Straßenrand. Der Faschingsumzug durch die Pirmasenser Innenstadt und die sich anschließende Straßenfastnacht auf dem Exerzierplatz war ein Riesenerfolg!

Organisator Oliver Vafiadis gehandicapt mit Achillessehennriss, aber trotzdem glücklich. Foto: Petry
Organisator Oliver Vafiadis gehandicapt mit Achillessehennriss, aber trotzdem glücklich. Foto: Petry

Wer nicht dabei war, hat zweifellos etwas verpasst. Selbst nicht eingefleischte Fastnachtsfans lobten die von Olli Vafiadis und seinen „Faboianern“ ausgerichtete Veranstaltung. „Man muss sich darauf einlassen. Wenn was gemacht wird, sollte man das auch unterstützen“, fand Cornelia Uhl (65) den Umzug prima. Auch Olli strahlte, während er jede einzelne Zugnummer, die auf den Exe einbog, vorstellte, über beide Backen. Obwohl er dabei stark gehandicapt war. Hatte er sich doch vergangene Woche die Achillessehne abgerissen. „Aber das kann doch einen Olli nicht erschüttern!“

Der Zug steuert durch die Schloßstraße Richtung Exe. Foto: Müller
Der Zug steuert durch die Schloßstraße Richtung Exe. Foto: Müller

Punkt 13:11 Uhr startete der mit über 30 Zugnummern gespickte lange Gaudiwurm, angeführt von Fanfaren- und Spielmannszug Niedersimten, von der Alleestraße zum Exe. Je näher die Zugnummern Richtung Stadtmitte kamen, desto enger standen das närrische Volk in Dreier- und Viererreihen am Straßenrand. „Es war ein guter Anfang. Es hat gezeigt was die Pirmasenser auf die Beine stellen können“, sagte der 66-jährige Armin Gergele aus Pirmasens.

Kamelle wurden natürlich auch in die Menge geworfen. Foto: Müller
Kamelle wurden natürlich auch in die Menge geworfen. Foto: Müller

Dabei konnten sich die Besucher auch sicher fühlen: Alle Zufahrten waren abgesperrt, das eigens konzipierte Sicherheitskonzept ging voll auf. Nach den jüngsten Vorfällen überall in Deutschland wirklich schön, dass friedlich gefeiert werden konnte. Die Streifen der Polizei gingen dabei in den Kostümen der Zuschauer etwas unter. Auch Feuerwehr-Chef Simon Tigges war froh: „Ich bin froh, dass alle funktioniert hat. Toll, wie viele Menschen hier zum Feiern gekommen sind“, sagte er bei der Party auf dem Exe.

Die Heggeschlubber als Piraten, mit dabei der Sitzungspräsident Ralf Neuhard (zweiter von links). Foto: Petry
Die Heggeschlubber als Piraten, mit dabei der Sitzungspräsident Ralf Neuhard (zweiter von links). Foto: Petry

Ebenfalls Klasse: Viele Karnevalsvereine nutzten die Gelegenheit sich auf den Pirmasenser Straßen zu präsentieren. Angefangen vom Lokalmatador, dem CV Pirmasens mit Ihren Tollitäten Jeanette I. und der Kinderprinzessin Aliah I, die auf einem BMW-Oldtimercabrio, der auf einem Anhänger stand, ihren Untertanen zujubelten.

Natürlich müssen auch Erinnerungsfotos geschossen werden bei so vielen tollen Kostümen. Foto: Müller
Natürlich müssen auch Erinnerungsfotos geschossen werden bei so vielen tollen Kostümen. Foto: Müller

Dabei zeigte sich auch die Stadtspitze, natürlich ebenfalls stilecht kostümiert. Während OB Markus Zwick sein Gesicht hinter einem langen, weißen Rauschebart versteckte und als Magier unterwegs war, hatte sich Bürgermeister Michael Maas als Ritter verkleidet. Sogar eine Partei lief mit: Die CDU marschierte als Schuhmacher-Gang durch die Pirmasenser Straßen. Wahlkampf mal anders!

Auch Superhelden waren in Pirmasens unterwegs. Foto: Müller
Auch Superhelden waren in Pirmasens unterwegs. Foto: Müller

Auch die Prinzessinnen des KV Elwetritsche aus Dahn grüßten das närrische Pirmasenser Publikum. Als Piraten marschierten die Mitglieder des Karnevalsvereins Heggeschlubber aus Fischbach/Petersbächel inklusive ihrem Narrenschiff beim Umzug mit. Auch die Karnevalsvereine aus Waldfischbach, Annweiler und Kaiserslautern gehörten unter anderem zu den gestrigen Gästen.

Freundliche Monster verteilen Süßigkeiten, da verfliegt die Angst auch bei den Kleinen. Foto: Müller
Freundliche Monster verteilen Süßigkeiten, da verfliegt die Angst auch bei den Kleinen. Foto: Müller

Herausragend: Die Kostüme der Risheffer Schloss Hexe, die aus dem elsässischen Reichshoffen den Weg in die Schuhstadt gefunden haben. Auch Pirmasenser Vereine bereicherten den Umzug aus der Stadt. Die Jockelei des TV Pirmasens übernahmen als Außerirdische die Fastnachtsmacht, die Praetorians vom FK Pirmasens verlegten das American Football Feld auf die Pirmasenser Straßen. Immer wieder flog ein Football durch die Menge und die Kinder am Straßenrand sollten fangen. Auch eine Art der Nachwuchsrekrutierung.  

So einfach können Kinder glücklich gemacht werden: Reiche Beute für den jungen Mann. Foto: Müller
So einfach können Kinder glücklich gemacht werden: Reiche Beute für den jungen Mann. Foto: Müller

Nahezu alle Gruppen heizten den Zugbesuchern mit lauter Faschingsmusik aus den mitgebrachten Boxen ein. Aber: Nichts geht über echte handgemachte Livemusik der Fanfarenzüge, wie die bereits erwähnte Gruppe aus Niedersimten von Jakel Bossert, dem Fanfaren- und Musikzug die Schlabbeflicker oder aber auch der Guggemusigg-Kapelle, die Nodepirade aus dem saarländischen Sulzbach. Sie bekamen Szenenapplaus bei ihren klasse Vorträgen.

Kaum ein Durchkommen, so viele Besucher kamen zum Faschingsumzug. Foto: Müller
Kaum ein Durchkommen, so viele Besucher kamen zum Faschingsumzug. Foto: Müller

Auf dem Exe kochte dann nochmals die Stimmung. „De Härdschd vumm Dohnerdal“ brachte die Menge vor der LKW-Bühne mit eigenen Liedern und Stimmungshits zum Kochen. Und so wurde bei eisigen Temperaturen noch ein paar Stunden gefeiert. So geht Straßenfastnacht. Pilau!


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