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Pirmasens sucht seinen „Nordstern“
von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas MüllerLeitbild-Auftaktveranstaltung in der Festhalle – Bürger-Befragung gestartet
Nichts anderes als einen Nordstern, etwas an dem man sich ausrichten kann, eine Vision verfolgen: Das sucht Pirmasens! Dazu ist in der Festhalle der Startschuss zur Kampagne eines neuen Leitbildes gefallen. Mehr als hundert Interessierte waren gekommen.
Und die hat es gleich zu Beginn regelrecht in einen Bann gezogen. Auf der großen Leinwand wurde ein Image-Film gezeigt, der die Stadt, ihre Bewohner und was sie ausmacht darstellt. Genau das soll mit der neuen Kampagne auch herausgefunden werden. Denn Pirmasens sucht nach einer neuen Ausrichtung. Viel zu lange her ist das alte Leitbild, es stammt aus dem Jahr 1997.
„Die Suche richtet sich an alle, die in Pirmasens leben, arbeiten oder sich der Stadt verbunden fühlen“, sagt OB Markus Zwick. Und je mehr sich an dem Prozess beteiligen, desto besser. Dann spricht Christian Schmoll, der Creative Director der Werbeagentur Reppa. Er führt gekonnt durch die Präsentation, nimmt das Publikum durch eine Live-Umfrage mit. Die Anwesenden können mit ihrem Smartphone einen QR-Code scannen und auf Fragen direkt antworten. Die Ergebnisse werden direkt auf der Leinwand abgebildet. Alles erinnert fast ein bisschen an das Weltunternehmen Apple, wenn es eine neue Ausgabe des I-Phones präsentiert.
Auf die erste Frage, was für die Menschen Pirmasens ausmache, werden am häufigsten die Begriffe „Heimat“ oder auch „dehäm“ genannt. Nicht verwunderlich, denn so sehr der Pirmasenser im Allgemeinen auch meckert und motzt, so stolz ist er auch auf seine Heimatstadt. „Wir wollen nicht einfach ein neues Logo und einen beliebigen, austauschbaren Slogan entwickeln, sondern eine gemeinschaftliche Vision“, sagt Moderator Schmoll. Er vergleicht es mit dem eingangs beschrieben Nordstern, der die Richtung zeigt, Orientierung und Identität geben soll.
Identität ist auch das Stichwort bei der Suche nach der Richtung, in die sich die Stadt entwickeln soll. Wie kann sich die Stadt als Marke nach innen und außen repräsentieren? Ein erster Schritt im Mosaik könnte da die Landesgartenschau 2032 sein, um deren Ausrichtung sich die Stadt beworben hat. Gartenamts-Chef André Jankwitz rührt noch einmal die Werbetrommel: „So eine Bewerbung kann viele positive Impulse freisetzen, das hat man bei den letzten Bewerbungen gesehen.“ Zwar habe man noch nie den Zuschlag bekommen, dennoch wurden viele Projekte wie zum Beispiel das Strecktal umgesetzt. Nun gehe es darum, Pirmasens noch besser mit dem Pfälzerwald zu verbinden.
Begeistert von der Präsentation zeigt sich auch Zuschauer Gerd Hornung: „Das war schon sehr beeindruckend.“ Der 68-Jährige hat rund 40 Jahre in München gelebt und ist nun wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Einen besonders großen Punkt, an dem es hakt, kann er nicht ausmachen. „Es sind viele kleine Stellschrauben, an denen gedreht werden muss“, sagt er. Wichtig für ihn: „Der Prozess zu einem neuen Leitbild muss offen, messbar und für jeden nachvollziehbar sein.“ Dann könne die Kampagne auch gelingen.
Gemeinsam mit anderen Verantwortlichen der Stadt drückt Moderator Schmoll am Ende der Präsentation symbolisch einen roten Knopf. Das ist der Startschuss für die Kampagne. Auf der Leinwand flackert zumindest schonmal ein kleiner Vorgeschmack: „Niemand mag Pirmasens…mehr als wir!“
Jeder, der mitmachen möchte, ist aufgerufen den Online-Fragebogen auszufüllen. Den Link dazu gibt es hier: www.pirmasens.de/leitbild.
Doch auch analog können die Fragenbögen ausgefüllt werden, sie sind unter anderem in den Quartierbüros erhältlich für Menschen ohne Internetzugang oder Smartphone.
Die Auswertung ist streng anonym, die Ergebnisse sollen am 30. Oktober wieder in der Festhalle präsentiert werden. Danach sollen weitere Workshops zu verschiedenen Themengebieten folgen.
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