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Eisweiher Sprudler

Sagen und Spuk rund um Pirmasens Teil 3: Der Schatten am Eisweiher

von Julia Schepp

Mit dieser Serie blickt die Zeitung auf die sagenhaften, geheimnisvollen und überlieferten Seiten der Stadt. Manche Geschichten stammen aus früheren Jahrhunderten, andere aus dem Volksmund oder dem Stadtgedächtnis. Sie alle sind Teil dessen, was Pirmasens auch ausmacht: ein Ort, in dem sich neben Geschichte auch Erzählung gehalten hat – irgendwo zwischen Erinnerung und Legende.

Ein Ort der Ruhe – und des Unbehagens

Der Eisweiher zählt heute zu den beliebtesten Naherholungsgebieten der Stadt. Eingebettet zwischen Sportanlagen, altem Baumbestand und Spazierwegen, ist er zu jeder Jahreszeit ein beliebter Treffpunkt. Doch hinter der harmonischen Oberfläche verbirgt sich ein stilles Gerücht, das seit Jahrzehnten kursiert – eine Geschichte, die immer wieder erzählt wurde, ohne je genau belegt zu sein.

In besonders kalten Wintern, wenn der Weiher zugefroren ist, sollen sich auf der Eisfläche Bewegungen gezeigt haben, die nicht erklärbar waren. Die Rede ist von einem dunklen Schatten, der in der Dämmerung über das Eis glitt – laut Erzählungen ohne erkennbare Gestalt, aber mit einer Wirkung, die vielen im Gedächtnis blieb: Beklemmung, Gänsehaut, ein unbestimmtes Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

Es handelt sich dabei nicht um einen belegten Vorfall, keine Polizeimeldung, keine nachprüfbare Sichtung. Die Geschichte ist Teil des mündlichen Weitererzählens – von Generation zu Generation weitergegeben, besonders unter Jugendlichen, die sich früher abends am Eisweiher trafen. Ob sie auf einem tatsächlichen Erlebnis beruht oder ganz der Fantasie entsprungen ist, lässt sich nicht sagen. Dass sie aber über Jahrzehnte hinweg überliefert wurde, verleiht ihr einen festen Platz unter den kleinen Spukgeschichten der Stadt.

Zwischen Eis und Erzählung

Der Ursprung der Legende ist unklar. Vielleicht handelt es sich um eine klassische Lagerfeuergeschichte, wie sie in vielen Städten rund um dunkle Gewässer entstanden ist. Möglicherweise war ein natürlicher Schattenwurf auf der Eisfläche der Auslöser – oder einfach das Bedürfnis, einem stillen Ort eine Geschichte zu geben.

Fakt ist: Der Eisweiher verändert seine Stimmung mit dem Licht. Was tagsüber freundlich und offen wirkt, kann in der Dämmerung still und fremd erscheinen. Dass daraus eine Geschichte erwächst, ist nur menschlich – und typisch für Orte, die mehr sind als bloße Kulisse.


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