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Streuobstwiesen: Wo das gelbe Band weht, winkt reiche Ernte
von Julia ScheppBunte Äpfel, saftige Birnen und reife Nüsse – was vielerorts ungenutzt von den Bäumen fällt, soll in Pirmasens nicht länger ungenutzt verrotten. Die Stadt beteiligt sich auch in diesem Jahr an der bundesweiten Aktion „Gelbes Band“ und stellt damit Obstbäume auf städtischen Flächen für die Allgemeinheit frei.
Obst teilen statt verschwenden
„Streuobstwiesen werden immer häufiger nicht abgeerntet und die Früchte verfaulen unter den Bäumen“, beobachtet Bürgermeister Michael Maas. Die Gründe sind vielfältig: Überforderung mit den großen Mengen, fehlende Zeit oder schlicht das Alter der Grundstückseigentümer. Dabei verfügt Pirmasens allein auf kommunalen Flächen über rund 450 Obstbäume auf 4,5 Hektar innerhalb der Kernstadt und in den Ortsbezirken.
Mit gelben Bändern oder Schildern markiert, sind diese Bäume ab sofort frei zugänglich. Wer möchte, darf hier Obst und Nüsse pflücken und so dafür sorgen, dass weniger Früchte ungenutzt verderben. Das Angebot richtet sich ausdrücklich an alle Bürgerinnen und Bürger.
Lebensraum und Nutzen zugleich
Die Aktion ist nicht nur ein Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung, sondern auch ein Signal für den Wert von Streuobstwiesen. „Sie haben eine besondere Bedeutung als selten gewordener Lebensraum für Kleintiere und Insekten und bieten gleichzeitig den Pirmasensern einen großen Nutzen“, erklärt die städtische Umweltpädagogin Kerstin Trappmann.
Gleichzeitig bittet die Stadt darum, beim Pflücken sorgsam vorzugehen: Nur markierte Bäume dürfen beerntet werden, Äste und Zweige sind nicht zu beschädigen. Das Abernten erfolgt auf eigene Gefahr. Wer an die höher hängenden Früchte möchte, kann sich kostenlos einen Obstpflücker mit Teleskopstil in der Touristinformation im Rheinberger ausleihen.
Bürger können mitmachen
Die Stadtverwaltung hofft, dass sich auch viele private Grundstückseigentümer beteiligen. Wer auf dem eigenen Grundstück Obstbäume besitzt, die er nicht abernten kann oder möchte, kann sie ebenfalls mit einem gelben Band kennzeichnen. Damit wird sofort sichtbar: Hier darf jeder zugreifen.
Die Bänder aus Jute sind kostenlos bei der Umweltberatung im Bauamt, Schützenstraße 16, erhältlich (nach vorheriger telefonischer Absprache). Ansprechpartnerin ist Umweltberaterin Kerstin Trappmann, Telefon 06331 842490.
Weitere Informationen
Eine Übersichtskarte der kommunalen Streuobstwiesen sowie Listen zu Genussreife und Haltbarkeit verschiedener Obstsorten stehen online unter www.pirmasens.de/gelbesband bereit.
Titelbild: In den Streuobstwiesen weisen Schilder auf die Aktion „Gelbes Band hin“ – so wie etwa in der Turnstraße, wo gerade Quitten heranreifen, die sich hervorragend zu Gelee, Sirup oder Marmelade verarbeiten lassen. Foto: Stadt Pirmasens, Maximilian Zwick
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