- Beiträge
- „Wenn es den Verein nicht gäbe, müsste man ihn erfinden“
„Wenn es den Verein nicht gäbe, müsste man ihn erfinden“
von Thomas Müller • Titelfoto: Thomas MüllerPatientenforum sorgt für Geldregen im Krankenhaus
„Eigentlich ist heute hier jeder ein Ehrengast“, sagt Rigo Meyer. Er ist Vorsitzender des Fördervereins Patientenforum und hat für das Krankenhaus viele vorweihnachtliche Geschenke. Gleich mehrere Spendenschecks hat der Verein für das Krankenhaus, aber auch das Stipendienprogramm im Gepäck.
Satte 25.200 Euro gibt es für die Forderung von jungen, angehenden Medizinern. Die bekommen 500 Euro im Monat, im Gegenzug verpflichten sie sich, drei Jahre hier zu praktizieren nach dem Studium. Derzeit gibt es zehn Teilnehmer im Programm, zwei davon können allein aus den Mitteln des Fördervereins finanziert werden. „Ziel ist es natürlich auf lange Sicht, dass wir es schaffen, einen dritten zu unterstützen“, sagt Meyer. Möglich machen diese hohe Summe Spenden unter anderem von Sparkasse, VR-Bank, Lions-Club und Stiftungen.
Zwei die in den Genuss der Förderung kommen und gekommen sind, sind Nina Engel und Amelie Kiehm. „Es ist eine unglaubliche Unterstützung, für die ich gar nicht dankbar genug sein kann“, sagt Engel. Nach sechs Jahren ist sie nun fertig mit ihrem Medizinstudium und fängt am 1. Februar an, im Pirmasenser Krankenhaus zu arbeiten. Für die gebürtige Pirmasenserin geht damit ein Traum in Erfüllung. „Ich möchte in Richtung Allgemeinmedizin und in der Heimat ist das natürlich am schönsten.“
Auch Amelie Kiehn kommt aus dem Landkreis und ist im neunten Semester. „Das Geld hilft beim Studium wirklich unendlich viel. So muss man weniger neben dem Studieren arbeiten und kann sich wirklich besser mit dem Lernen einteilen.“ Wenn sie fertig ist, möchte sie in der Inneren Medizin Fuß fassen, hat auch schon mehrere Praktika in Pirmasens gemacht und kennt das Haus.
„Wenn es unseren Verein nicht schon geben würde, müsste er gerade jetzt erfunden werden“, sagt Rigo Meyer. Er verweist auf die geraden schwierigen und unsicheren Zeiten, in denen das Ehrenamt mehr gebraucht und gefordert wird denn je. Exemplarisch dafür stehen die Grünen Damen und Herren im Krankenhaus. Das sind Ehrenamtliche, die sich um die Patienten kümmern. Zwar ist deren Dienst nicht in Geld aufzuwiegen, Meyer hat sich die Mühe aber trotzdem mal gemacht. Die über 3000 geleisteten Stunden ehrenamtliche Arbeit entspricht nämlich der von drei Halbtagskräften und somit einem Wert von umgerechnet 54.000 Euro.
Damit sind die Grünen Damen und Herren ein unverzichtbarer Bestandteil des Krankenhauses an den Standorten Pirmasens und Rodalben geworden. „Wir machen das gerne und bekommen auch dafür viel zurück“, sagen Christel Glaser, Heide Kunz, Matthias Weberpals, Ria Schwartz und Hildegard Burkhart unisono. Mittlerweile gibt es 30 von ihnen, es dürften aber gerne mehr sein. Dafür wirbt auch Meyer: „Wir würden uns natürlich wünschen, dass vor allem Jüngere sich so engagieren.“ Das wäre auch eine gute Möglichkeit, um in den Beruf reinzuschnuppern und zu testen, ob das etwas für einen ist.
Auch das Krankenhaus selbst wurde mit einer großzügigen Spende von 8850 Euro bedacht vom Patientenforum, finanziert unter anderem von der Lions Hilfe, Mitgliedsbeiträgen und dem Steuerberater Eichenlaub. Das freut vor allem Pflegedirektor Bernd Henner. „Besonders in der Pflege ist jeder investierte Euro gut angelegt.“ Das Geld wird vor allem für Fortbildungen und Qualifizierung, unter anderem in der Wundbehandlung verwendet. Insgesamt hat das Patientenforum seit Bestehen schon über 180.000 Euro für das Krankenhaus gesammelt.
Werbung macht Rigo Meyer auch für den Beitritt zum Verein. „Das kostet lediglich 25 Euro im Jahr und man kann damit viel Gutes tun.“ Wer Interesse hat, kann sich über die Internetseite informieren: https://www.patientenforum-krankenhaus-pirmasens.de/
Du willst mehr News aus Pirmasens? Abonniere jetzt kostenlos den Newsletter und erhalte die neusten Nachrichten aus der Stadt bequem ins Mail-Postfach. Einfach hier klicken: