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Rechtsanwalt Patrick Nessler beim Vortrag "Die moderne Satzung" in der Jugendherberge Pirmasens. Foto: Müller

Wie eine moderne Vereinssatzung aussehen sollte

von Thomas Müller

Vereinstour in Pirmasens: Patrick Nessler gibt wertvolle Tipps

„Kurzweilig, informativ, interessant und auf jeden Fall eine große Hilfe“ sagt Michaela Libal. Sie ist für den Pfälzerwaldverein Starkenbrunnen in die Jugendherberge gekommen, um sich den Vortrag von Rechtsanwalt Patrick Nessler „Die moderne Satzung“ anzuhören.

Rund 30 Interessierte Ehrenamtliche haben es ihr gleichgetan und lauschen den Worten des Fachmanns für Vereinsrecht. In Zusammenarbeit mit der Union Stiftung hat psst! Pirmasenser Storys die eigentlich im Saarland ansässige Vereinstour nach Pirmasens geholt. Auch Bürgermeister Michael Maas ist gekommen, um die Wichtigkeit von Vereinen und ehrenamtliche Arbeit als wichtige Säule für unsere Gesellschaft herauszuheben. Und er selbst hat auch von Patrick Nessler Tipps für eine Vereinsgründung bekommen, die bisher vom Finanzamt verwehrt wurde. „Echt interessant das zu erfahren, dafür hat sich der Besuch schon gelohnt“, zeigt sich der Bürgermeister begeistert.

Rechtsanwalt Partick Nessler. Foto: Müller
Rechtsanwalt Partick Nessler. Foto: Müller

Nessler geht in seinem Vortrag vor allem darauf ein, wie wichtig die Satzung insgesamt für Vereine ist. „Die sollte modern, flexibel und vor allem effizient sein“, betont der Fachmann. Da geht es vor allem auch um Anzahl der Vorstandsmitglieder, aber auch Kniffe bei Einladung zu Vereinsversammlungen. Rechtlich bedeutet die Satzung nämlich nichts anderes, als die Grundordnung, wie der Verein arbeiten kann. Oder hättet ihr gewusst, dass man gar keine genaue Adresse des Vereins in der Satzung angeben muss? Der Ort, wo der Verein aktiv wirkt, reicht vollkommen.

Auch Beispiele aus seiner täglichen Berufspraxis nennt Nessler. So gibt es im Saarland einen Verein, der seit zehn Jahren ohne ersten Vorsitzenden arbeitet. Der zweite Vorsitzende möchte das Amt nicht, führt aber quasi die Geschäfte. Das zeigt: Vieles ist möglich, es muss nur in der Satzung geregelt sein. Wichtig sei vor allem, dass die Satzung immer wieder auch aktualisiert und den Bedürfnissen des Vereins angepasst wird. Das habe vor allem die Corona-Pandemie gezeigt, wo oft nur Sitzungen per Videoschalte möglich waren. Viele Vereine kehren von hybriden Versammlungen aber wieder ab und bestehen entweder komplett auf online oder ganz in Präsenz.

Zum Schluss vergleicht Nessler das Ehrenamt mit dem Autofahren: Es gäbe manche, die mit 300kmh ohne jede Rücksicht durchbrettern, aber auch die, die vorausschauend fahren und sich anpassen. Und Letztere sind auch die, die sich ständig mit ihrem Verein beschäftigen und modern halten, wie zum Beispiel mit einer Satzungsänderung.

Wer also nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst! Die komplette Präsentation kann hier heruntergeladen werden: