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„Wir wollen ungeschlagen bleiben!“
von Andreas PetryFKP-Kapitän Yannick Grieß vor dem Topspiel im Interview
Der Showdown in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar steigt zum Hinrundenende heute Abend um 19 Uhr im Framas-Stadion. Damit nicht genug: Der in bislang allen 16 Saisonspielen ungeschlagene Tabellenführer FK Pirmasens trifft im Traditionsderby auf den alten Rivalen und Tabellenzweiten 1. FC Kaiserslautern U 21. Ein Pünktchen trennen beide Teams.
Die Mannschaft von FKP-Coach Daniel Paulus wird wieder von Mannschaftskapitän Yannick Grieß auf den Rasen geführt. Der 28-jährige Windsberger kickt seit der D-Jugend bei „der Klub“. Auch ein Schädelbruch im September 2019 konnte den hochaufgeschossenen, knallharten Innenverteidiger mit Torjägerqualitäten nicht stoppen. Mit dem zum absoluten Führungsspieler gereiften Grieß unterhielt sich „psst!“-Mitarbeiter Andreas Petry vor der Partie gegen die Fohlen des Zweitligisten.
Heute Abend steht das Spiel der Spiele an, das letzte der Hinrunde in der Oberliga an. Für wen hat dieser Showdown mehr Bedeutung?
Es ist ein absolutes Spitzenspiel, welches für beide Teams von sehr hoher Bedeutung ist und keine Mannschaft der anderen auch nur ansatzweise etwas schenken wird. Da wir jedoch zuhause spielen, vor unseren eigenen Fans, hat das Spiel für uns den Ticken mehr an Bedeutung. Wir wollen weiterhin ungeschlagen bleiben!
Bislang fällt die Zuschauerunterstützung trotz der herausragenden Serie bei den Heimspielen eher mau aus. Mit wieviel Zuschauern rechnen sie gegen den alten Rivalen aus Kaiserslautern?
Es wäre schön, wenn wir an die 2500 Zuschauer kommen könnten. Freitagabend, Flutlichtspiel, Erster gegen Zweiter, Beste Defensive gegen Beste Offensive. Ich denke, es ist alles angerichtet und die Mannschaft würde sich freuen, wenn sich einige Pirmasenser im Stadion wiederfinden und das ganze zu einem Fußballfest machen würden.
Ihre Eltern sind oft als Zuschauer bei den Spielen im Framas-Stadion. Wer zittert mehr um die Gesundheit des Sohnes und wer ist der größere Kritiker von Ihnen?
Um die Gesundheit zittern definitiv beide in der gleichen Art und Weise. Nach der Verletzungshistorie wahrscheinlich auch nicht überraschend. Ich bin jedoch froh, meine Eltern Spiel für Spiel auf der Tribüne zu haben. Was die Kritik angeht, tatsächlich weder noch. Hier bin ich selbst mein größter Kritiker und versuche mich nach Spielen sauber zu reflektieren und zu verbessern.
Stehen bei Ihnen die sogenannten Flutlichtspiele hoch im Kurs oder kicken sie lieber bei Tageslicht?
100% Flutlicht. Da spreche ich, glaube ich, für jeden Fußballer. Wenn das Flutlicht bei uns im Stadion angeht, ist es schon immer etwas ganz Besonderes.
Wie ist die Gefühlslage vor dem großen Match beim Kapitän? Hat sich daran im Vergleich zu anderen Spielen wegen des Derbycharakters und Spitzenspiels etwas geändert?
Prinzipiell wie vor jedem anderen Spiel auch. Man bekommt natürlich mit, wie sich das Umfeld auf die Partie freut und auch das Zuschauerinteresse sehr hoch ist. Ich jedoch fühle ich mich wie vor jedem anderen Spiel auch und bereite mich dementsprechend auch so vor.
Mit welchen Worten motiviert der „Capitano“ seine Mitspieler unmittelbar vor dem Anpfiff?
Unterschiedlich. Beim Warmmachen eher lauter um uns gegenseitig hochzupushen. Unmittelbar vor den Spielen probiere ich den Jungs nochmal Sicherheit und Halt zu geben. Aber das bin nicht nur ich alleine, wir haben hier mit Manuel Grünnagel, Benny Reitz, Tobi Jänicke, Luka Dimitrijevic,… eine sehr erfahrene Achse, die das alles sehr gut handelt.
Gibt es bei Yannick Grieß ein besonderes Ritual vor einem Spiel?
Mein einziges Ritual ist: Das letzte Abklatschen bzw. die letzte Umarmung vor dem Spiel ist mit Manuel Grünnagel. Mit ihm spiele ich seit rund 15 Jahren in einer Mannschaft. Ansonsten habe ich keine anderen Rituale.
Die U 21 des FCK hat mit bisher 70 erzielten Toren mit Abstand den besten Sturm der drei Topteams der Oberliga. Allerdings fehlt Torjäger Shawn Blum gesperrt. Ein Vorteil für „die Klub“?
Ein Nachteil ist es sicher nicht, wenn ein Spieler mit solch einer hohen Qualität ausfällt. Allerdings hat die U21 vom FCK auch genügend andere sehr gute Spieler mit hohem Tempo in ihren Reihen, die es gilt über 90 Minuten im Zaum zu halten. Das zeigt der Punktestand und die Anzahl der geschossenen Tore.
Die FKP-Abwehr mit ihnen als Innenverteidiger ist bislang bei acht Gegentoren in 16 Spielen eine absolute Festung. Wieso läuft’s in dieser Saison so bärenstark?
Das ist ganz klar ein Verdienst des Kollektivs (Mannschaft und Trainerteam). Wir haben extremen Hunger darauf gut zu verteidigen und die Null zu halten. Wir greifen gemeinsam an und wir verteidigen gemeinsam. Ich bin der Meinung, das zeichnet uns dieses Jahr auch aus. Wir sind eine sehr geschlossene Mannschaft mit einem überragenden Zusammenhalt, auf und neben dem Feld.
Wenn der FKP auch nach dem 17. Spieltag ungeschlagen auf Platz eins steht, sprechen sie dann offen über das Saisonziel Meisterschaft und Regionalligaaufstieg? Nein, ich denke wir tun gut daran bei uns zu bleiben und weiterhin Spiel für Spiel anzugehen. Die Saison ist auch danach noch viel zu lang, um von einer Meisterschaft oder Sonstigem zu sprechen.
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