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- Kolumne von Manfred Vogel
Ende(?) und Neuanfang
Die psst!-Kolumne zum Wochenende
Mit dem Ewigkeitssonntag, auch Totensonntag genannt, geht das Kirchenjahr seinem Ende entgegen. Das neue beginnt dann mit dem 1. Advent.
Am Ewigkeitssonntag gedenken die Protestanten der Verstorbenen des abgelaufenen Jahres. Ihre Namen werden im Gottesdienst verlesen, oft werden auch Kerzen für sie entzündet. Daher wird dieser Tag oft auch als Totensonntag bezeichnet. Es gibt deswegen auch zwei unterschiedliche Möglichkeiten für den Gottesdienst, je nachdem worauf der Schwerpunkt gelegt wird.
Ich bevorzuge die Deutung als Ewigkeitssonntag. Da werden wir daran erinnert, der Tod hat nicht das letzte Wort; er ist nicht das Ende. Als Christen vertrauen wir auf die Auferstehung und ein neues, anderes Leben in Gottes Reich. Das gibt mir Trost im Gedenken an meine verstorbenen Lieben.
Einen Sonntag später beginnt die Adventszeit: die Zeit des Wartens auf die Geburt Jesu. Die Zeit der Vorfreude. Denn in Christus kam Gott als Mensch in die Welt. So sind Ewigkeitssonntag und Advent durch ihren Platz im Kirchenjahr Zeichen dafür: das Alte ist zu ende, das Neue beginnt. Der Tod ist nicht der Schlusspunkt, sondern die Hoffnung, ja die Gewissheit auf Zukunft sind da!
Der Ewigkeitssonntag ist geschützter stiller Tag. Je nach Bundesland sind an ihm sogar Volksfeste, Messen und Musikveranstaltungen verboten.
Die „Einstimmung“ auf Weihnachten beginnt kirchlich mit dem Wochenende des 1.Advent. Allerdings starten mittlerweile viele Weihnachtsmärkte schon vor dem Ewigkeitssonntag. Bei allem Verständnis für wirtschaftliche Interessen finde ich das bedenklich. Hier geht ein Stück Tradition verloren und das Verständnis für „passende Zeitpunkte“. Der Advent war früher auch Fastenzeit, aber inzwischen ist er zurecht Zeit der Vorfreude. Denn an Weihnachten gibts als Höhepunkt für mich als Christen jede Menge Grund zur Freude und zum Feiern.
Die EKD (Evangelische Kirche Deutschlands) schreibt auf ihrer Homepage zum Ewigkeitssonntag: In der Bibel steht der Begriff Ewigkeit für die alle Zeiten umfassende Allmacht Gottes. Ihre Botschaft: Alle Zeit liegt in Gottes Hand. Während die Schöpfung und der Mensch der Endlichkeit unterliegen, regiert Gott „von Ewigkeit zu Ewigkeit“.
In der Bibel lese ich das Versprechen: „Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele. Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit! „(Psalm 121)
Darauf darf ich mich verlassen. Auch Ihnen wünsche ich diesen Spruch als Trost, wenn Sie um jemanden trauern. Uns allen aber auch: eine gesegnete Adventszeit!
Manfred Vogel
Dipl.-Sozialpädagoge (FH) mit Theologischer Zusatzausbildung und Ordination. Er arbeitet beim Gemeindepädagogischen Dienst des Prot. Kirchenbezirks Pirmasens und ist u.a. in der Altenheimseelsorge und Gemeindearbeit tätig und hält Gottesdienste. Er ist Mitglied im Kreisvorstandsmitglied bei Bündnis 90/Die Grünen sowie ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen im sozialen und gesellschaftspolitischen Bereich aktiv.
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