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Die Qual der Wahl? – Part 2
von Thomas MüllerWeitere Direktkandidaten kurz vor dem Urnengang
Am Sonntag ist es soweit, ein neuer Bundestag wird gewählt. Doch wer gewinnt das Direktmandat? Wer steht eigentlich dafür zur Wahl? Wer soll die Region im Wahlkreis Pirmasens in der kommenden Legislaturperiode in Berlin vertreten?
Damit ihr sehen könnt, wer sich für das Direktmandat bewirbt, haben wir ein paar Infos zu einigen Kandidaten zusammengestellt. Den ersten Teil mit SPD, CDU, FDP und Grünen lest ihr hier:
Iris Nieland

Um den Wahlkreis Pirmasens zu gewinnen, setzt die AfD auf eine Frau, die gar nicht aus dem Wahlkreis kommt. Iris Nieland wohnt in Altleiningen im Kreis Bad Dürkheim. 1960 ist Nieland geboren und wuchs in Dortmund auf. „Im Jahr 1983 zog ich mit meiner Familie in die schöne Pfalz um. Von 2000 bis 2016 konzentrierte ich mich auf meine Familie und nahm kaufmännische Tätigkeiten in Teilzeit wahr“, sagt Nieland über sich selbst. 2013 trat sie in die AfD ein und wurde 2017 in den Landtag RLP gewählt. Dort ist sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende.
Die 64-Jährige will für die Region den „Wirtschaftsmotor“ anwerfen. Das will sie erreichen, indem eine Sonderwirtschaftszone mit attraktiven Rahmenbedingungen für kleinere und mittelständische Unternehmen eingerichtet wird. Ebenso auf ihrer Agenda: ÖPNV ausbauen, Sozialkosten der Kommunen ermitteln, Schulen und Turnhallen sanieren und die Grundsteuer abschaffen.
Jens Specht

Mächtig Gas geben möchte im wahrsten Sinne des Wortes Jens Specht für die Freien Wähler. Der KFZ-Meister aus Trippstadt hat nach eigenen Angaben schon mit 14 früh Luft in der Politik geschnuppert. Früher war er in der Jungen Union, der Nachwuchsorganisation der CDU, heute macht er bei den Freien Wählern Politik.
Bei seinen Themen setzt er die Schwerpunkte bei den Kommunen. Die sollen finanziell besser ausgestattet werden und weniger Vorgaben von Bund und Land bekommen. Auch die Förderung kleiner und mittelständischer Betriebe ist dem Selbstständigen eine Herzensangelegenheit. Darüber hinaus wünscht er sich mehr Polizei und dadurch eine erhöhte Präsenz von Ordnungshütern in Dörfern und Städten.
Außerdem will Specht für eine besser Gesundheitsversorgung auf dem Land kämpfen. Auch die Bürokratie soll entschlackt und vereinfacht werden. Specht gibt sich kämpferisch: „Die Freien Wähler haben viele Anhänger dazu gewonnen, ich erfahre auch viel Unterstützung.“
Vielleicht könnte er so auch ein Zünglein an der Waage sein, wenn er schafft, so der CDU Stimmen wegzunehmen.
Peter Kalmes

Der Wahlkreis hat auch einen Kandidaten vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW): Peter Kalmes aus Clausen wirft seinen Hut in den Ring. Parteimitglied ist er logischerweise noch gar nicht so lange, weil es die Partei noch nicht so lange gibt. Einige kennen Kalmes vielleicht von der Musik, aktiv war er fast 25 Jahre lang bei der Gräfensteiner Blasmusik in Clausen, dem Blasorchester Hauenstein und der Stadtkapelle Pirmasens. Oder vom Skifahren: „Als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Pfälzer Skiclubs organisiere ich seit 2011 Skifahrten in die schönsten Skigebiete der Alpen“, sagt er.
Vor seiner Zeit beim BSW war Kalmes bei der SPD. Neben den Hauptthemen Friedenspolitik und wirtschaftlicher Vernunft aus dem Bundestagswahlprogramm will sich der Clauser mit sozialen Fragen im Wahlkreis Pirmasens beschäftigen. „Pirmasens und der Landkreis Südwestpfalz sind seit Jahrzehnten von der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands sichtbar abgekoppelt“, sagt er. Außerdem droht der Kollaps von ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung sowie der faktischen Handlungsunfähigkeit der Kommunen. „Die Themen Armut, Ärztemangel und desaströser Kommunalhaushalte sind aber nicht neu. Die führenden Politiker der Region versprechen seit Jahrzehnten Abhilfe. In Sonntagsreden wiederholen sich immer wieder die gleichen Phrasen, an der Lebenssituation der hier lebenden Menschen hat sich jedoch leider nicht das Geringste zum Guten verändert.“
Dem will Kalmes mit Reformprogrammen entgegenwirken. Unter anderem fordert er auch den sofortigen vierspurigen B10-Ausbau. „Der größte Fehler, der die Region Südwestpfalz nachhaltig geschädigt hat, war der Verzicht des durchgängigen Ausbaus der A8 quer durch Deutschland von Bad Reichenhall bis Saarlouis“, ergänzt er.
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